Veronika Olma

„stock“

Veronika Olma zeigt ihr ausgelagertes Malerei-Archiv im Alten PFAFF-Verwaltungsgebäude während der Kunstaktion „PAFF the MAGIC“ im Mai/Juni 2018

Veronika Olma
Veronika Olma

 

Veronika Olma

„Von Haus aus „Malerin“ änderte sich meine Berufsangabe im Laufe der letzten Jahre zu „Bildender Künstlerin“, weil dieser Begriff auch Installationen, Objektkunst, Aktionen, Fotografie, Konzeptkunst usw. enthält, was mich zunehmend interessierte.
In der Arbeit bei „PAFF the MAGIC“ habe ich mein Malerei-Archiv aus unserem Haus in Enkenbach auf einen mehrwöchigen Urlaub ins Alte PFAFF-Verwaltungsgebäude geschickt. Der Betrachter erhält den Blick auf das ausgelagerte Bildermaterial ausschliesslich durch ein ausgebrochenes Fenster im alten PAFF-Archiv in dahinterliegende Räume. Er hat keinen Zutritt, er kann nur das sehen, was der Rahmen zuläßt. Hinter diesem Raum befinden sich noch weitere Räume und Fenster, durch die man einen Blick über die Stadtlandschaft von Kaiserslautern erhalten kann.  Feinsäuberlich in transparente Folie gehüllt, zum Teil ausgepackt, stehen und liegen sie nun in verschiedenen Größen gestapelt in kleinen oder größeren Haufen zusammen. Sisalschnüre sind teilweise noch um die Schutzhülle geschlungen. Die feine Folie und die Schnur signalisieren: Das ist nicht nur ein Kunsttransport von a nach b. Die Bilder erzählen eine Geschichte und stellen Fragen, auch wenn sie verhüllt sind und man nur ahnen kann, was auf der Leinwand eigentlich zu sehen ist, und was auf der Rückseite geschrieben steht.  Z.B. Warum sind es so viele? Warum stehen sie schon so lange im Archiv in Enkenbach (siehe Jahreszahlen auf der Rückseite)? Sind manche Bilder geheimnisvoller und damit besser, wenn sie transparent verhüllt sind? Wohin geht die Reise demnächst? Bleibt jemand hier in den neuen Wohnungen?
Neben dem ganz persönlichen Nachdenken über den Wert der eigenen Malerei kommt die Frage hinzu, welchen Stellenwert die Malerei an sich in der zeitgenössischen Kunst hat…

Der Betrachter vor dem Fenster nimmt die bekannte Position einer Rückenansicht von Caspar David Friedrich ein, während sein Blick über die Bilderlandschaft – und die Stadtlandschaft – streift. Damit ist diese Arbeit auch eine Hommage an den großen Romantiker. Ganz der Idee des Übergangs von „PAFF the MAGIC“ gefolgt, nämlich von dem „nicht mehr“ nach „noch nicht“ symbolisieren die verpackten Malereien auf Keilrahmen den Zustand von verschiedenen Sehnsüchten und Hoffnungen.“

Veronika Olma
Mai 2018

 

 

 

Frau am Fenster ist ein zwischen 1818 und 1822 datiertes Gemälde von Caspar David Friedrich. Das Bild in Öl auf Leinwand im Format 44 × 37 cm befindet sich in der Berliner Nationalgalerie.

Quelle: wikipedia

Caspar David Friedrich 018 in PAFF the MAGIC